16. Juli 2023
Der Bindemäher bereitet das Festjahr vor
„s`Troad g´maht und bündelt“ für historischen Feldtag 2024 – Viele Neugierige
Schnaitsee (ju) Wären da nicht die vielen Autos der Zuschauer oder der Kühlwagen mit den Bierzeltbänken gewesen, hätte man sich glatt in die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg zurück versetzt sehen können. Auf dem Weizenfeld des Schoberbauern Peter Irlbacher in Berg bei Schnaitsee rückte der Bindemäher an. Dieses Gerät aus der Nachkriegszeit folgte dem manuellen Mähen mit der Sense und auch dem Bündelbinden von Hand. Erst in den 1960er Jahren wurde der Bindemäher vom Mähdrescher verdrängt.
Der 28er Eicher und eben der eingesetzte Bindemäher stammen aus dem reichen Fundus historischer Geräte und Maschinen von Peter Irlbacher. Gefahren wurde der Bulldog von Robert Söll. Sein Bruder Franz saß hinten auf dem Bindemäher. Viele Hände halfen dann auch mit jeweils sieben der ausgeworfenen Bündel zu Garben zusammenzubinden. Diese werden später per Hand oder mit einer Gabel auf einen Wagen verladen und warten jetzt im Schnaitseer Fall im Stadel, um beim historischen Feldtag am 16. Juni 2024 gedroschen zu werden.
Die Idee dazu hatte der Schnaitseer Heimatverein, der im Burschenverein einen kompetenten Partner zur Ausführung gefunden hatte. Richard Hellmeier vom Heimatverein begleitete die Feldarbeiten am letzten Sonntag in Berg mit fachkundigen Erläuterungen. „Wir wollten mit diesem Feldtag auch der historischen Landwirtschaft im Rahmen der 1100-Jahrfeier einen entsprechenden Rahmen geben. Zeitzeugen aus jener Zeit werden immer weniger. So ist es umso wichtiger diese Arbeiten nicht vergessen zu lassen.“ Zudem waren auch viele ältere Gäste gekommen, die die Arbeit mit dem Bindemäher noch aus eigenen Erfahrungen kannten und gerne auf Nachfragen aus ihren Erinnerungen berichteten. Auch Bürgermeister Thomas Schmidinger verfolgte die Arbeiten mit großem Interesse. „Mit so fleißigen Leuten kann unser Jubiläumsjahr nur ein Erfolgsjahr werden.“
Die vielen Helfer des Burschenvereins sorgten dafür, dass es nicht nur den fleißigen Arbeitern an Stärkungen fehlte, sondern sie versorgten auch die weit über 100 Zuschauer mit Essen und Trinken. An den Bierbänken wurde noch viele Stunden über die „gute, alte Zeit“ gefachsimpelt.
Bericht von Josef Unterforsthuber im Trostberger Tagblatt
Fotos von Josef Unterforsthuber und Gregor Wenzl